1. Deutsche Meisterschaften im 6 Stunden Lauf

Mit etwas bangen Blicken und gehörigem Respekt  wagte ich mich  an die ersten Deutschen Meisterschaften im 6 h Lauf ran,
einer  Distanz,die ich bislang nur einmal lief,folglich also das übliche Gedankenspiel, was möglich ist, wie gehe ich es am besten an und so weiter…  

Ich nahm mir jedoch vor zwischen 60 und 70km zu packen, aber es fällt  einem Läufer schwer, sich genau darauf einzustellen:
Man hat keine trainerbare  Strecke von A nach B, sondern muß sich an die 6 h halten,und die Streckengegebenheiten hinnehmen.
Ein großer Unsicherheitsfaktor also, der auf einen einschlägt. Da man es bei dieser Deutschen Meisterschaft aber nunmal erfahrungsgemäß
mit einer Eliteauswahl zu tun hat, muß man sich eben Ziele setzen.  Geht man zu schnell an,  ist man die letzten 2 Std. platt und bekommt
nichts mehr auf die Kette, ist man zu langsam, verliert man möglicherweise zuviel Strecke, die am Ende zu einem guten Ergebnis fehlen könnte.

Vor dem Lauf ganz entspannt

So nun aber zum Lauf: 

Viele Ultrakämpfer ,die einen mehr als guten Ruf  haben und jährlich mehrere tausend Kilometer zurücklegen und im wöchentlichen Rhythmus  
ihre 100km Wettkämpfe laufen.Ganz erfahrene Haudegen bereiteten vor dem Lauf ihre Eigenverpflegung vor und auch ich
sortierte meine Fressalien am Streckenrand. 

In Runde 2

Eine Runde betrug etwas mehr als 5000m und verlief über ein ehem. Truppenübungsgelände in Münster-Handorf

Ich ging den Lauf so an, dass ich (natürlich ) über meiner HM-Bestzeit bleiben würde, aber so schnell laufen kann,

dass ich eine gute Marathonzeit  habe. Ich lief ein konstantes 5er Tempo (12 km/h) über 3,5 h und schaffte den Marathon  in 3:28 h ,
doch nun,wo das Ziel erreicht war, waren noch 2,5 h zu überstehen. Das nächste Ziel war also die 50km Schwelle. Diese konnte ich
erfolgreich  in 4:12 min. durchbrechen, was zugleich meine persönliche Bestzeit war.  Kurze Zeit wähnte ich mich noch auf den 70km
Kurs und hätte in der Meisterschaftswertung noch eine Rolle spielen können, zumindest in meiner Altersklasse (M 40), wo ich mit 56
Konkurrenten zu kämpfen hatte! Eine AK , die ihre Stärken vor allem auf Distanzen wie HM und Marathon hat! Bemerkenswert war ein
Läufer, der mit über 80 Jahren noch teilnahm (und 55km abriss!!!!) und der jüngste Teilnehmer war 8 Jahre, hatte aber nach 20km die Schnauze voll:-)

 Nachdem auch die 50km  gelaufen waren, gab es für mich so sei rechtes Ziel mehr, aber ich wollte meine Vorgabe von 60-70km noch erreichen,
hatte dafür ich gut 1,5 h Zeit. Das dieses Mal alles so glatt lief, lag vielleicht auch am Frühlingswetter mit strahlendem Sonnenschein.  
Ich nutze die ersten Stunden dazu,mich mit Bekannten zu unterhalten und neue Bekanntschaften zu knüpfenPro Runde wurde Kraft nun weniger,
die Beine schwerer, aber meine Hüftprobleme hielten sich in Grenzen, dafür schmerzte der Hintern und die Schulter links. Da es hier eine Meisterschaft war,
mußten auch die Restmeter  innerhalb der letzten Runde verlesen werden, was jedoch bei vielen anderen Läufern mißlang, da man deren Startnummernsäcke,
die man abzulegen hatte,wo der Lauf endete,damit die Kampfrichter dann messen können.Grund für das mißlingen war das Gelände, dass als eine Art
Naherholungsgebiet für die Bevölkerung zugänglich ist. Und da wurde schon der ein oder andere Sack mitgenommen, bzw. von Spaziergängern zweckentfremdet und  ihren Hunden als Wurtspielzeug hingeworfen. So muß es auch meinem Nummernbeutel ergangen sein, dass ich nur mit den 13 vollen Runden gewartet wurde,
während meine Uhr und die App 66,7km anzeigten. 

Eine andere Besonderheit war eine Läuferin aus Marburg, die  in den 6 h einen neuen Weltrekord  aufstellte und über 85km zurücklegte
und den bestehenden Rekord um 2 km  verbesserte.

Dass man die Restmeter bei mir nicht nachvollziehen konnte, gab in der Wertung keinen negativen Anschlag, hatte ich doch unter 776 Teilnehmern
den 50. Platz erreichte und in der Altersklasse Platz 5(!!!!!!) erreichte. Ich bin also unter den Top 6,4 % der 6h Läufern . Ohne diese Sache speziell
trainiert zu haben, bin ich mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden und fühle mich  nun bereit den Fokus auf die 100km im Taubertal im Oktober zu legen. 

In der Anlage sind Bilder aus den ersten Runden,der Gesamtstrecke als Beweis(auch wenn 2 Minuten zu früh abgepfiffen wurde und ein Bild mit einer
Kölner Ultraläuferin, mit der ich auch schon einige Kilometer zurücklegte.

 

Gesamtergebnis

Mit Monika aus Köln nach den 6 h

Nach der 10.Runde