Zugspitztrail Garmisch-Partenkirchen

Die elfte Auflage des Zugspitz Trails in Garmisch-Partenkirchen war das bisherige Saisonhighlight für Thomas Bückemeyer, Leichtathlet der TSG Valbert: Der 55jährige hat sich für den anspruchsvollen „Ehrwald-Trail“ angemeldet: Auf der 88 Kilometer langen Laufstrecke mussten die Teilnehmer 4040 positive Höhenmeter überwinden, was im Klartext heißt: Meistens gehts  immer bergauf. 

Der Zugspitz Trail gilt als die größte Trail Veranstaltung Deutschlands, mit insgesamt 3200 Teilnehmern auf den sechs verschiedenen Distanzen war das Feld der Mitläufer entsprechend groß. Die angebotenen Strecken zählen zu den anspruchsvollsten Bergstrecken Deutschlands.

Natürlich wollte Bückemeyer bei seiner Premiere auf dieser renommierten Veranstaltung nichts anbrennen lassen, und hatte sich mit einem individuellen Trainingsplan gezielt auf den Lauf vorbereitet. Wöchentliche Laufumfänge von bis zu 150 Kilometern, absolviert im heimischen Sauerland und im andalusischen Sierra Nevada Gebirge, haben offensichtlich zu einer guten Wettkampfbasis geführt: Beim Start des Laufes um 23 Uhr startete Bückemeyer routiniert, ausgerüstet mit Verpflegung, Beleuchtung und Wechselkleidung, auf die Singletrails ins Zugspitzmassiv.

Bückemeyer beim vorletzten Verpflegungspunkt. Bis zum Ziel waren es noch gute vier Stunden.

„Wir hatten Glück mit dem Wetter, es hat nur ein paar Tropfen geregnet. Aber gerade in den Nachtstunden war höchste Konzentration gefragt, die Wege waren teilweise sehr schmal. Zudem mussten Schneefelder durchquert werden. Und natürlich musste man aufpassen, auf der markierten Strecke zu bleiben“, so Bückemeyer über seine ersten Eindrücke.

Gefühlt wollten die Anstiege manchmal gar nicht enden, da halfen auch keine kritischen Blicke…

Bei Läufen über solch hohe Distanzen gibt es Hochs und Tiefs. Nach Einbruch der Morgendämmerung merkte Bückemeyer den fehlenden Schlaf, was zu einem kleinen Motivationstief führte. Der Gedanke ans Aufhören war aber nach eine Pause am nächsten Verpflegungspunkt vergessen, und der TSG-Athlet konnte von seinen Erfahrungen aus früheren Ultralangstreckenrennen und seiner mentalen Stärke profitieren: „Ja, mir taten irgendwann die Beine weh, und manchmal hatte ich das Gefühl, gar nicht voranzukommen. Aber hätte ich aufgehört, wäre die Situation nicht besser gewesen.“, löste der Langstrecken-Routinier die Probleme pragmatisch: Mangels Alternativen das Rennen beenden, Platzierung zunächst mal unwichtig. Die Höhenluft machte dem Athleten keine Probleme, es waren vielmehr die An- und Abstiege sowie die größtenteils sehr komplexen Streckenprofile.

Endlich im Ziel: Mit einem zweiten Platz in der Klasse „Senior Master“ war Bückemeyer sehr zufrieden.

„Es ist schon interessant, wie sich Ergebnisse entwickeln, wenn man Herausforderungen angeht, anstelle zu kapitulieren“, zeigte sich Bückemeyer nach dem Zieleinlauf sehr überrascht über das Ergebnis: Mit einer Zeit von 17:13:15 Stunden belegte Bückemeyer in seiner Altersklasse den zweiten Platz. „Damit hätte ich nicht gerechnet, ich wurde von so vielen Läufern überholt, das ich manchmal gedacht habe, ich bin überhaupt nicht in Form. Aber tatsächlich geht da noch was“, freute sich der 55jährige nach dem Zieleinlauf. Im Gesamtfeld landete Bückemeyer auf Platz 44 von 96 Männern. 21 Teilnehmer und eine Teilnehmerin beendeten den Lauf nicht. Die öffentliche Siegerehrung mit Erinnerungsfoto vom Siegertreppchen haben den TSG-Athleten motiviert, seiner Passion weiter zu frönen.